Nicht Aggressionen führen zu Gewalt, sondern ihre Unterdrückung. Keine Forschung hat bisher gezeigt, dass Aggressionen schlecht oder schädlich sind – im Gegenteil! Wir brauchen den freien Zugang zu unseren Aggressionen genauso wie zu Liebe, Sexualität, Angst und Trauer, um aktiv und kreativ ins Leben zu gehen.
Von Kindern wird erwartet, dass sie sehr früh auf intellektueller Ebene mit ihren Aggressionen umgehen. Das ist nicht möglich!
Das zu lernen, dauert die ganze Kindheit. Wer diesen Prozess bei Kindern verhindert oder ihn beschleunigen will, verursacht häufig das Gegenteil.
Außerdem müssen wir wissen: Kinder, die durch destruktives Verhalten auffallen, sind in Not.
„Mir geht es schlecht. Kann mal bitte jemand in meiner Realität vorbei kommen und mir helfen.“ (Jesper Juul)
Um aggressivem Verhalten von Kindern und Jugendlichen zu begegnen sollten Erwachsene ihre eigenen Grenzen wahrnehmen und vertreten können. Das fällt vielen sehr schwer. Aber nur persönliches Feedback von verschiedenen Menschen gibt Kindern die notwendige Orientierung. Und wenn Kinder wütend sind, sollten wir uns dafür interessieren, worauf sie wütend sind.