von Christine Ordnung
In den ersten Tagen des ersten Lockdowns war ich überrascht, was durch die unerwarteten Maßnahmen über uns hereingebrochen ist. Was bisher nur in Italien in den Nachrichten zu hören war, hatte uns erreicht.
Einerseits befand ich mich im Stillstand, andererseits drehten sich meine Gedanken um die Auswirkungen des plötzlichen „nichts geht mehr“. Ich freute mich über viele Initiativen, die innerhalb weniger Tage sehr kreative Hilfsangebote angeschoben haben. Davon habe ich mich anstecken lassen. Ich stellte mir die Frage, was kann das ddif, was können alle, die am ddif waren und sind, anbieten und auf welchem Weg können wir einen Beitrag in dieser Krisensituation leisten.
Wir sind Familientherapeut*innen, wir können mit Eltern über ihre Überforderungen sprechen. Wir können Eltern im Moment von Eskalation auch übers Telefon beruhigen. Auch die Beziehungsdynamik von Paaren können wir begleiten. Wir können mit Menschen in ihren verschiedensten Lebenssituationen in Kontakt kommen. Was wir in unserer Ausbildung immer wieder unterstreichen, ist, dass sich die Berater*innen persönlich - nicht privat, sondern persönlich - zeigen. Dadurch entsteht ein Beziehungsraum, in dem sich zwei Menschen begegnen können. Wenn das gelingt, verabschieden sich am Ende der gemeinsamen Zeit beide Beteiligten mit einem Zugewinn.